Emissionsabgabe – ganzheitliche versus stereotype Aspekte

In der Diskussion um die Abschaffung der Emissionsabgabe ist festzustellen, dass oftmals der Unmut über die Grosskonzerne als Argument dient. Schade, dass muss nicht sein und greift zu kurz.

Wir setzen uns dafür ein, in der Steuerpolitik ganzheitlich zu denken, zu argumentieren, zu begründen.

Fakt ist, dass der Staat einen gewissen Finanzierungsbedarf hat. Wir alle sind froh, wenn Eigentum geschützt ist, die Infrastruktur funktioniert und Bildung möglich ist.

Die Antwort, wer welchen Anteil vom Haushaltsbudget finanzieren soll, darf nicht primär aus einer persönlichen Perspektive getroffen werden. Wohlfahrt vom Einzelnen hängt vom Gesamtvermögen ab. Es bedarf einer umfassenderen Sichtweise. Es gilt in Relationen und nicht in absoluten Vergleichen zu denken.

Wenn ein Grossunternehmen Eigenkapital schafft, dann ist das eben auch Sicherheitskapital für Mitarbeiter, Lieferanten, die Sozialwerke, den Staat. Wenn ein Unternehmen Eigenkapital schafft, ist dieses Kapital im Verlustfall allen Forderungen gegenüber Dritten (Mitarbeiter, Lieferanten, Sozialwerke, Staat) nachgelagert. Wenn ein Unternehmen Eigenkapital schafft, trägt dieses Handeln wesentlich zur Stabilität in Krisensituationen bei und stützt damit das ganze Wohlfahrtsystem.

Wer für Stabilität sorgt, Sicherheitskapital aufbaut, um Krisen selber bewältigen zu können, soll nicht mit einer Abgabe gestraft werden.

Darum lehnen wir die stereotypen Argumente gegen die grossen Konzerne in der Diskussion um die Emissionsabgabe ab. Nicht nur, aber auch wegen der grossen Konzerne, verkauft nämlich der Bäcker seine Brote, kann der Maler Büros unterhalten, kann die ganze Weiterbildungsindustrie ihre Kurse erfolgreich vermarkten, kann der Hauseigentümer die Wohnungen vermieten, kann der Florist Blumen binden, das Theater die Tickets verkaufen, und, und, und. Es braucht alle – die Kleinen und die Grossen. Und es braucht vor allem Bürger und Unternehmen, die ein Polster haben. Der Sparbeutel vom Bürger ist das Eigenkapital der Unternehmen. Nur wer davon etwas hat, kann auch mal magere Jahre aushalten.

Darum: Ja, zur Abschaffung der Emissionsabgabe. Weil Eigenkapital schaffen eine nachhaltige Sache ist und nicht mit einer Abgabe bestraft werden soll.